Nase: Starke Sherryaromen. Gebäck, getrocknete Orangen und Gewürznelken, Brombeermarmelade mit Zimt, Rosinen. Außerdem leicht angebrannte Gräser, geröstete Mandeln und milde Schwefelaromen, leicht muffig. Im Hintergrund meine ich noch etwas Milchschokolade zu erkennen, zudem etwas aufgeweichtes Altpapier.
Gaumen: Auf spezielle Art süß, irgendwie parfümiert. Einiges an Eichenholz und feuchter Pappe, muffige Schwefelaromen und Pfeffer. Viel Malz, etwas Pfefferminz, zudem habe ich den Eindruck Estragon zu schmecken.
Abgang: Lang und anhaltend, ölig bitter und mit alten Rosinen und Holzrauch. Das Eichenholz bleibt länger zurück und belegt die Zunge.
Fazit: Schwieriger Whisky, eigentlich gar nicht so komplex, die Komposition der Aromen machen ihn dann doch schwer genießbar. Insbesondere diese muffigen und fast schon pilzartigen Aromen machen es ihm schwer. Dennoch sehr schade um die Brennerei. 81/100 Punkte (2021)
Nase: Sehr schön volle und vor allem würzige Sherry-Nase. Eingelegte Kirschen, Rote Johannisbeere, Rinderbrühe, geröstete Brotkruste, leicht-metallische Noten (nicht unangenehm und nicht in der Art, wie man sie bei sehr jugendlichen Whiskys findet), Rosinen, Gewürznelken und Zimt, schöne Eichenwürze. Er hat auch leichte Noten einer gewissen Muffigkeit, wie ich sie aus alten Werkstätten kenne - nicht unangenehm. Ich mag das gerne!
Gaumen: Kaum süß, kaum fruchtig! Im Mund trocken, adstringierend, leicht säuerlich. Der Körper ist recht voll. Die schmutzigen Werkstattnoten kommen hier noch viel Stärker hervor. Staub, Zitrusnoten, ölige alte Lappen, getrocknete Orangenscheiben (uralt), eingelegte Kirschen wirklich nur in sehr zarten Nuancen, trockene Erde, Zimt, altes trockenes Holz, Zimt, Gewürznelken, Kupfer, Eichenwürze.
Abgang: Mittellanges bis langes Finish. Trocken, staubig, würzig. Altes Holz, Staub, trockene Erde, ein ganz leichter Hauch von Orange und Kirsche, Asche, Eichenwürze.
Äußerst spannend aber nur bedingt lecker... Die Nase fand ich wirklich ansprechend und faszinierend, aber im Mund und im Abgang hätte er gern nicht ganz so extrem ausfallen dürfen. Schon sehr schade. Die Verkostung war wahrlich kein Genuss, aber insgesamt war sie dann doch eine erstaunliche und besondere Erfahrung, die ich nicht missen möchte! Pittyvaich ist 1993 geschlossen, 2002 abgerissen worden.