#61 | RE: NAS vs AS
11.01.2019 08:29 (zuletzt bearbeitet: 11.01.2019 08:32)
MoinKaleun
(
gelöscht
)
Zitat von Marcus2 im Beitrag #60 Glaube nicht wirklich, dass lange Lagerung ein Kostenfaktor ist.
Wie kommst du denn zu diesem Glauben?
Das Holzlager der Firma, in der ich arbeite, kostet meinen Chef einiges. Und da ist dann noch nicht einmal der Wertverlust in Form von Angels Share wie bei whiskyfässern dabei.
Abseits von NAS und Altersangabe ist das Thema der Kosten ja hier von @Eagle Eye kompetent dargelegt worden.
Ich persönlich kaufe auch NAS-Abfüllungen, allerdings bevorzuge ich jene mit Altersangabe, so es geht. Einige meiner Lieblinge kommen trotzdem ohne Alter daher, wie der schon so oft genannte Uigeadail.
Was es mir schwerer macht, für NAS mein Portemonnaie zu öffnen, ist die mangelnde Transparenz. In mir macht sich da immer ein ungutes Gefühl breit, vom Hersteller hinter die Fichte geführt zu werden. Machen wir uns nichts vor, wir würden vermutlich keinen Single Malt mit 5 Jahren Alter kaufen, wenn er einen bestimmten Preis übersteigt. Insofern kann ich die Abfüller verstehen, wenn sie lieber kein Alter als ein niedriges auf die Flasche schreiben.
Die Lösung, die Compass Box gefunden hat, scheint mir hier ideal. Auf dem Etikett müßte der Anteil der unterschiedlich alten Whiskies in der Mischung zu lesen sein, dann wäre meinem Bedürfnis nach Transparenz Genüge getan. Wenn 5% der Abfüllung jüngeren Alters sind, hätte ich kein Problem.
Die Meinung der Whiskykäufer zu NAS-Whiskys hat sich nach und nach positiv entwickelt (es ist sicherlich auch eine Gewöhnung eingetreten) und die zu Anfang eher kritische Einstellung ist mehrheitlich einem gesunden Pragmatismus gewichen.
Ich bin im Gegensatz zu einigen meiner Freunde recht schnell zu dem Ergebnis gekommen, dass ich bei einem positiven NAS-Geschmackserlebnis keinerlei preisliche Abstriche im Vergleich zu AS-Whisky mehr mache. Ich habe das Ganze aber auch nie zur Prinzipiensache erklärt.
Slàinte Mhath
Und: Ich mag KEINE Blindsamples und Busse und aus der 100-Punkte-Bewertung habe ich mich verabschiedet.
Zitat von ErrHaBe im Beitrag #63Was es mir schwerer macht, für NAS mein Portemonnaie zu öffnen, ist die mangelnde Transparenz. In mir macht sich da immer ein ungutes Gefühl breit, vom Hersteller hinter die Fichte geführt zu werden. Machen wir uns nichts vor, wir würden vermutlich keinen Single Malt mit 5 Jahren Alter kaufen, wenn er einen bestimmten Preis übersteigt. Insofern kann ich die Abfüller verstehen, wenn sie lieber kein Alter als ein niedriges auf die Flasche schreiben.
Das ungute Gefühl ist wahrscheinlich nicht unberechtigt. Zumal wir ja wissen, warum die Brennereien das Thema NAS so forcieren. Bestimmt nicht, weil sie nicht wissen, wohin mit dem alten Kram, so daß sie ihn in einem NAS verstecken wollen.
Trotzdem verstehe ich diejenigen nicht recht, die NAS aus diesen Gründen grundsätzlich ablehnen. Das Ego, einem trickreichen Blendmaster auf die Schliche zu kommen, sollten doch hier einige Experten haben. Und wenn man das Gefühl hat, daß das vermutete Alter des Hauptbestandteils nicht zum Preis paßt, kann man immer noch seine Konsequenzen für die Zukunft ziehen und diese Abfüllung meiden.
Zitat von Bloedz im Beitrag #65 Trotzdem verstehe ich diejenigen nicht recht, die NAS aus diesen Gründen grundsätzlich ablehnen. Das Ego, einem trickreichen Blendmaster auf die Schliche zu kommen, sollten doch hier einige Experten haben. Und wenn man das Gefühl hat, daß das vermutete Alter des Hauptbestandteils nicht zum Preis paßt, kann man immer noch seine Konsequenzen für die Zukunft ziehen und diese Abfüllung meiden.
Wobei die Fähigkeit, aus verschiedenen, eben auch jungen Whiskies, ein stimmiges Gesamtprodukt herzustellen, auch eine zu honorierende Leistung ist. Nur ist die Qualität häufig eben nicht dementsprechend. Aber man muss es ja nicht kaufen.