Geruch: Der Zwölfjährige von Glenfarclas hat eine schön intensive Nase mit Bratapfel- und Malzaromen, im Hintergrund taucht etwas Kräuterwürze auf; Anis. Der Duft wirkt insgesamt voller und reifer als beim Zehnjährigen.
Geschmack: Kommt leicht cremig in den Mund, etwas Sherry ist zu spüren, die Backaromen und schließlich eine Bitterkeit vom leicht Metallischen in eine zarte Eichenbitterkeit gehend. Im Grunde ein sehr ähnliches Geschmacksprofil wie beim Zehnjährigen, jedoch deutlich runder und angenehmer.
Abgang: Der Abgang ist eher auf der kurzen Seite, es dominieren die Eiche und Backaromen.
Fazit: Ein runder, gut trinkbarer Malt, der das Familiengesicht von Glenfarclas schon sehr gut zeigt. Für mich die deutlich bessere Einstiegsvariante als der Zehnjährige.
Nase Überraschend säuerlich fruchtig startet der Whisky gleich beim ersten Hineinschnuppern. Die für mich so typische Orangennote bei Glenfarclas Malts ist hier zu Beginn überhaupt nicht vorhanden. Dafür süßsaure Zitronenbonbons, Stachelbeeren und Physalis. Ein paar geröstete Haselnüsse liegen zusätzlich in einer Eichenholzschale. Mit der Zeit zeigen sich aber dann Erdbeeren, Himbeeren und eine Spur von Zimt und Vanille - die Sherryfass-Reifung kommt nun deutlicher zum Vorschein. Der Alkohol ist gut eingebunden und die 43% sorgen für einen ordentlichen Transport der Aromen zur Nase.
Geschmack Ein weiches, samtiges Mundgefühl. Es beginnt recht würzig und mit ordentlich Muskatnuss und Zimt. Kräftig und wärmend. Die leichte aber doch vorhandene Süße, sie erinnert an einen leichten Blütenhonig, behauptet sich nur kurz gegen die Würzigkeit. Als Fruchtanteil sind eher die säuerlichen Zitronen- und Stachelbeerenaromen gegenwärtig. Die typischen Sherryfrüchte fehlen jedoch im Geschmack.
Abgang Dunkle Schokolade und Haselnüsse zeigen sich am Anfang vom durchaus wärmenden Finale. Die Eiche ist deutlich und bleibt auch etwas länger präsent.
Fazit Die fruchtig, säuerlichen Aromen im Geruch haben mich überrascht, er roch doch anders, als die anderen Vertreter der Core Range von Glenfarclas. Im Geschmack überwiegt die Würzigkeit und die Eiche. Der Fruchtanteil tritt mehr in den Hintergrund. Der 12jährige hat durchaus Charakter. Sicherlich für Einsteiger geeignet. Ein passabler Abendbegleiter an einem Abend unter Freunden.
Nase: Deutliche Rosinensüße, Mandelsplitter, Dörrobst wie Pflaumen und Aprikosen, Radiergummiabrieb, Bleistiftspäne, herbe Honignote, Karamell, Bittermandel, Marzipan, ein dezenter Brauerei-Geruch schwingt mit
Gaumen: Süßer Honig mit einem subtil salzigen Unterton tritt an, Malz, Vollmilch-Schokolade, Holunderbeeren und Schlehen sorgen zusammen mit ein paar schwarzen Johannisbeeren für einen herb-fruchtigen Einschlag, kräftiges Holz baut sich auf, Zimt
Abgang: Eher lang, würzig und kräftig, leicht trocken, deutliche Eiche, neigt schon ein bisschen zum Bitterlichen, Nelken, Zartbitter-Schokolade, dezent Kaffee schwarz, Zimt, Tabak, eine minimale Rauchnote kommt zum Vorschein
Bewertung: Nichts für Zartbesaitete, obwohl er nicht alkoholisch, sondern sehr kräftig, holzig und würzig ist. Wer diese Ausrichtung mag, bekommt hier einen wirklich guten Malt!
Nase: + Hell-fruchtig + Traubige Noten + Grüner Apfel + Etwas Honig + Traubenzucker + Nach dem ersten Schluck etwas dunklere Noten, z.B. roter statt grüner Apfel
Abgang: + Eher auf der kürzeren Seite + Ein Hauch Vanille + Insgesamt sehr mild, leicht bittere Eichenwürze
Der Preis für die Buddel wurde kürzlich drastisch erhöht. Für die bisherigen ~30€ ein für mich sehr gefälliger, süffiger Sommerwhisky. Easy drinking, nicht nachdenken, einfach zurücklehnen und schmecken lassen.
Die nun bereits stellenweise aufgerufenen >60€ sind indiskutabel. Da haben manche die Einschläge nicht gehört.
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