Nase: Geheimnisvoll und tiefdunkle schimmert der Malt mit einen rötlich seidenen Stich im Glas, eine ölige Schliere klebt an der Glaswand während dunkle Sherryaromen schon von Weitem spürbar sind. Schwerer Sherry hebt sich kraftvoll aus dem Glas, intensive Röstaromen steigen empor, Zartbitterschokolade vermischt sich mit dunklen getrockneten Orangenscheiben. Süßlicher Tabak und ein Hauch Leder verströmen ein herbes Aroma, ein dezentes Aroma nach frischer Möbelpolitur liegt in der Luft. Öliges und schwerfälliges Beerenaroma und würzige Eiche lassen mir den Speichel im Mund zusammen laufen. Eine undefinierbare Gewürznote verleiht den cremigen und samtigen Malt eine spezielle Note.
Geschmack: Herbe Holztöne vermengen sich beim ersten Schluck mit süßen Beeren und Kirschen. Salz liegt auf der Zunge, eine angenehme hölzerne Schärfe verteilt sich im kompletten Gaumen, der Gaumen und der Mund ziehen sich ein wenig zusammen. Sauerkirschen und ein Hauch Möbelpolitur folgen, Röstaromen und dunkle Holzstücke tanzen mit der jetzt pfefferigen Schärfe auf der Zunge, mein Speichelfluss wird wieder extrem angeregt. Lakritze? ich bin mir nicht sicher. Altes Leder und süßlich herber Tabak verteilen sich im Gaumen, ein cremiges Mundgefühl entsteht. Die alten und getrockneten Orangen kehren zurück, die Tabak- und Lederaromen dominieren den Übergang in den Nachklang.
Nachklang: Trockene und doch cremige Holzelemente ruhen auf der Zunge. Herbe Holztöne und ein Hauch Möbelpolitur gehen langsam in süßlichen Tabak und nasses Leder über. Getrocknete Beeren und Orangen werden von süßen Anklängen durchzogen. trockene Holztöne und alte Walnüsse liegen fein herb im Hintergrund. Die kraftvolle und doch harmonische Art des Geschmacks spiegelt sich lange Zeit im Nachklang wieder. Lange ruhen die herben und teils bitteren Aromen im Mund und hinterlassen einen mollige Wärme.
Kommentar: Dieser Malt wird von seinen schweren und dunklen Sherryaromen getragen und dominiert. Ein richtig dunkles und teils dreckiges Sherrybrett. Die herben Elemente werden oft von süßen Elementen im Zaum gehalten und nur das Möbelpolituraroma bekommt diese Abfüllung nicht so richtig in den Griff ;-) Ansonsten gefällt mir diese Abfüllung sehr gut, wobei sie sicher polarisieren wird.
23/23/22/22 (90P)
☆☆☆ Es ist ein langer Weg zum Whisky-Experten - aber es ist eine schöne Zeit bis dahin! ☆☆☆
Geruch: kraftvoll, aromareich, ein wenig alkoholisch, schwer, Rosinen, Pflaumenmus, Karamell, Zartbitterschokolade, Waldhonig, getrocknete Kräuter, Säuerlichkeit, Eichenwürze wie leicht angetrocknete Sägespäne, eine wahrnehmbare Pfeffrigkeit, Rotweinaromen, und immer wieder der massive Einfluss der Eichenwürze, Muffigkeit eines alten Nachttischschränkchens auf dem Dachboden
Geschmack: aromastark, merkliches Prickeln, sehr süss, altes Pflaumenmus, Waldhonig, Zartbitterschokolade, dann aber explosionsartig (und in dem Umfang unerwartet) Eichenwürze, weisser Pfeffer, herb, bitter, Chilischärfe, hier gibt es keinen Sieger zwischen Süsse und Würze, aber Freunde werden die nie
Abgang: langer Abgang, schokoladig, die Erinnerungen an die stolzen Sherrynoten verflachen schnell, das Holz kennt keine Gnade, Würze, Pfeffer, Chilischärfe, bitter und trocken werdend
Fazit: Ich mag Sherryeinflüsse, ich mag Eichenholz, ich mag sogar die heftigen Cigar Malts von IM, alles drei kann dieser Secret zu einem gewissen Anteil bieten, empfehlenswert ist er aber nur für Tanninnasen, die Eichenwürze ist zwar ein gleichwertige Konterpart zu den schweren Fruchtnoten, mir aber in Gesamtheit zu unharmonisch und holzbrachial, ich habe dann schnell zum Vergleich einen Glendronach Single Cask (ok, ein 25-jähriger war unfair) verkostet, der mir dann schnell die Bestätigung für meine Einschätzung gab.