Mir genügen 2 cl und 5 Minuten um mir ein "belastbares" Bild eines Whiskys machen zu können. Da werden wohl im Laufe des sinkenden Füllstandes einer Flasche weitere Facetten hinzukommen, aber an meinem grundsätzlichen Urteil wird sich nichts ändern. Ausserdem will ich meinen Whisky nicht bis zum Boden analysieren, schliesslich soll mir das auch noch Spass machen.
Bei einem SMWS Tasting gibt es ja auch "nur" 2 cl Portionen und meistens muss ich mich dann entscheiden, kaufen oder (noch) nicht kaufen (und mit Letzterem riskieren, dass genau diese Flasche übermorgen ausverkauft ist)? Auch in meinen lokalen Whiskyshops sind die Muster in etwa 2 cl und wenn ich schon dort stehe und etwas probiere, dann mach ich nicht den Hampelmann und brauch 2 - 3 Stunden bis ich ja oder nein sage.
Da ich, ausserhalb von Drittparteien Tastings keine Samples oder Minis kaufe, bleiben für mich die 0.7/1.0 Liter Flaschen übrig. Der Gedanke an ein Sample kommt da auch nicht nur ansatzweise vor. Die Fehlerquote ist erstaunlich gering, wenn ich sie in Relation zu all meinen Blindkäufen setze. Hat aber sicher auch (oder vor allem) mit den Eckpunkten zu tun, mit denen ich mir Whisky aussuche.
vieles wurde schon geschrieben und mir geht es ähnlich.
1.) Welche Menge benötigt Ihr mindestens, um Euch ein belastbares Bild eines Whiskys machen zu können? Das sollten mindestens 5cl sein um den Malt 2x probieren zu können. Um ein grobes ersts Bild zu bekommen also schmeckt oder schmeckt nicht "reichen" auch 2cl wie es auf Messen häufig ist.
2.) Was ist Eure bevorzugte Dosierung beim Kauf unbekannter Malts? Hat diese Wahl in erster Linie praktikable Gründe (welche Menge brauche ich für eine Verkostung)? Oder eher ökonomische Gründe (wie kann ich mit meinen Budget möglichst viele Malts probieren, wenn auch nicht intensiv)? Ganz klar wenn möglich bei Flaschenteilungen oder Samplebars 5cl bekommen, wenn der Preis es zulässt. Sonst 2cl und dann versuche ich möglichst viel "aus dem Dram herraus zuholen" muss aber zugeben das ist bei mir Olfaktorischen-Gromo schwierig.
3.) Falls Ihr regelmäßig < 5cl verkostet: Könnt Ihr Euch vorstellen, zu einem anderen Ergebnis zu kommen, wenn die Menge größer wäre? Ein ganz klares Jein. . Bei mehremaligen tasten kommt es schonmal vor (besonders bei älteren > 18y) das man neue Facetten entdeckt, weil man ihm im Glas und am Gaumen mehr Zeit gibt. Im allgm. ist es aber so das die B-Probe (ich möchte das zweite Tasten mal so nennen) die erste bestätigt und nur hin und wieder etwas verfeinert oder ergänzt wird.
Habt Ihr schon mal nach einer Probe eine Großflasche nachgekauft und diese dann anders wahrgenommen? hmmmmm ... ist glaube noch nicht passiert. Eher das eine Flasche zu lange offen war und daher gekippt ist. Das ist aber ein anderes Kapitel.
Und ganz, ganz wichtig bei geringen Mengen: Nichts verkommen lassen. So konnte ich mich heute morgen noch abschließend über ein winziges Schlückchen 25 Jahre alten Blended Malts freuen. Am deutlichsten war der Caol Ila herauszuschmecken.