Beschreibung: Sieht aus wie Kirschsaft und Rauchschwaden steigen mit in die Nase. Verdammt rauchig und fruchtig - beides extremistisch. Ich rieche Schwarzirschen (leicht gärig), rote Weintrauben, Brombeeren, Johannisbeeren, Pflaumenmus und ganz viel Holunder (!!! ). Dazu fett speckiger Rauch, dunkler Waldhonig und Balsamico. Eine fette Schoko-Kakaonote ist auch da, wie auch feuchtes Leder. Hinzu gesellt sich modriges Holz. Das ist mal ein verrücktes Aromenprofil für einen recht jungen Malt. Voll der massive Antritt beim ersten Schluck.. In Asche gewälzte Kirschen, die aber zu früh gepflückt wurden und somit recht säuerlich sind. Wahnsinnig intensiver, dreckiger Rauch und der Alkohol bringt viel Kraft mit. Ist aber gut eingebunden. Die Fruchtnoten konzentrieren sich außer den Kirschen in Richtung Johannisbeeren und Brombeeren. Leichter Beigeschmack von Orangen. Wieder eine sehr ledrige Note. Dazu kommen sehr erdige Töne. So schmeckt wohl Waldboden nach einem Waldbrand. Wow, was für ein krasser Rauch. Abgangmäßig weiterhin massiv fruchtig und intensive Eindrücke von schwerem Rotwein. Der Rauch lässt nicht locker. Jetzt auch Noten vom Eichenfass, recht derb Richtung schwarzer Kaffee und verkohltes Holz. Die Abganglänge ist eher nicht so lang, aber im Mund verbleibt ein staubiges, mundbelegendes Gefühl.
Bewertung: Yeah, ein krasser und intensiver Ledaig mit brachialem Rauch und sehr heftigem Weinaroma. Schräg wie ich liebe und intensiv ohne Ende. Ist schon eine radikale Version eines Malts - so was erlebt man nicht oft. Nichts für Traditionalisten; der Stoff ist Experimental-Whisky erster Güte. Wer mal was abgefahrenes braucht, ist hier gut aufgehoben. Ich mags manchmal traditionell, aber solch ein Stoff bereichert das Leben. I it !!!
------------------------------------------------ Quoten-Alien des Forums
Na, Leute haben später erzählt, hätte ich mir Geschichte nur ausgedacht. Böse Leute haben erzählt: Hätte ich Schwäche für Alkohol, die ich auf Erde heimlich mache, aber wenn ich bin auf lange Raumfahrt, dann hemmungslos. Gott allein weiß was gibt für Gerüchte, aber so sind Menschen: Glauben lieber größte Blödsinn, als wahre Tatsache. Ijon Tichy - Raumpilot
Anam na h-Alba LEDAIG 10 - 02/08 - 10/18 - Bourbon Hogshead - Amarone Finish - 58,3 %
Aroma: Süßer, starker Rauch der erstmal fast alles überdeckt. Den Rauch an sich würde ich in die Richtung Räucherschinken und etwas Lagerfeuer vermuten. Hinter dem Rauch versuchen fruchtige Weinaromen und Kirschen ihr Glück. Eine leichte Note wie abgestandenes Wasser ist da noch. Nennen wir es eine maritime Note. Ganz leicht bunter Pfeffer und etwas Pfeifentabak.
Geschmack: Stark und tocken im Antritt. Dann kommt eine starke trockene Rotweinnote zum Vorschein. Ein süßes vanilliges Mundgefühl bleibt erhalten. Der Rauch ist da tritt aber stark zurück.
Abgang: Die Vanille im Mund leitet einen langen Abgang mit Kakao und etwas Eichenwürze ein Diese verbleiben mit ein wenig Rauch.
Fazit: Sehr gelungener Malt mit sehr gutem Finish. Den hätte ich gerne mal ohne das Finish versucht. Auch mit muss man die 58% nicht unbedingt verdünnen. Im Mund wirkt er schon stark aber nie alkoholisch oder scharf. Wer auf Rotweinmalts oder Rotweinfinish steht sollte den mal versuchen.
Das Fass ist eine wichtigere Erfindung als das Rad, denn in einem Rad kann man keinen Whisky reifen.
In der Nase kommt sofort dieser herrliche Ledaig Rauch. Schöne rote, reife Früchte gleich danach. Saftige, süße Orangen. Der Alkohol sticht nicht, man merkt ihn aber seine Kraft an. Im Ganzen sehr süß und rauchig.
Im Mund setzt sich die Süße fort. Nach kurzer Zeit wird es zunehmend würzig, ein angenehmes prikeln auf der Zunge. Der Rauch ist im Mund verhaltener als in der Nase.
Im Mund verbleibt ein aschiger zartbitter Rauch.
Wasser braucht dieser Ledaig eigentlich nicht, der ist trotz seiner knapp 60 % gut trinkbar.
Nose: Süßer Lagerfeuerrauch mit ner Spur von Chlor. Walderdbeeren, Honigschinken, angebratener Speck, leicht salzig, bisschen Heidekraut im Hintergrund.
Taste: Zuerst wieder die Walderdbeere, dann kommt der Rauch gemeinsam mit der Eichenwürze, trockenes Mundgefühl, die Zunge fängt langsam an zu Prickeln. Honig. Etwas Vanille.
Finish: Mittellang, wird immer trockener, die Erdbeeren sind jetzt getrocknet. Das Prickeln bleibt lange. Ganz am Ende leicht Zartbitter.
Kommentar: Toller Whisky, sehr kräftiger, aber angenehm süßer Rauch. Nicht besonders Komplex aber sehr lecker.