Sehr schönes Kastanienbraun. Tolle fette Legs, trotz der für einen Armagnac erstaunlich starken 49,5% nach 30 Jahren im Fass.
Geruch: Die erste Nase ist ganz "armagnacish", der Tariquet XO 15y oder der Castarede 20y kommen mir in den Sinn. Schönes Karamell, Eiche und, das unterscheidet ihn nun von den vorgenannten Armagnacs, eine elegant dezente Espressonote. Vanille, ein kleiner Veilchenstrauß. Keine Spur Alkohol, alles prächtig integriert.
Geschmack: Oh là là, jetzt sind die 49,5% sofort präsent! Es prickelt ordentlich. Eiche, Erde, Dunkelfrucht und Karamell. Angenehm pfeffrig, auch der Espresso kehrt am Gaumen wieder. Spannendes Frucht-Pfeffer-Eiche-Spiel.
Abgang: Der Ausklang ist schon mehr als mittellang und wärmend. Bleibt in der würzigen Richtung.
Fazit: Ich vermute einmal, dass man einen solch "aromentypischen" Armagnac früher auf 40% gebracht hätte. Gut, dass Darroze immer mehr "fassstarke" Armagnacs bietet, denn dieser 30jährige zeigt sehr schön, was knapp 10% mehr ausmachen können. Besonders am Gaumen und im Abgang überzeugt mich das Frucht-Pfeffer-Eiche-Spiel.
Je länger der Spirit im Glas liegt, desto würziger wird er in der Nase, Eiche und Karamell werden blendend befördert durch den Sauerstoff. Insgesamt ein 92-Punkte-Vergnügen (91-93-92).
Ein Armagnac, den man allen empfehlen kann, die "typische Armagnacs" wie den fruchtig-blumigen Tariquet XO mögen und einmal probieren wollen, was daraus werden kann, wenn man die jahrzehntelange Reifung unverfälscht wirken lässt ...
Nase: Walnuss, Rosine, Erde, Mandeln, Marzipan, weit im Hintergrund etwas Lack
Gaumen: Sehr leicht, fast wässriger Körper, der im Kontrast zum deutlichen Antritt steht, leichtes Brennen auf der Zunge, trocken, Trauben, etwas würzige Eiche, leicht adsteingierend, zart säuerlich, Sellerie
Abgang: Warm, würzig, etwas zartbittere Eiche, dunkle Brotkruste, Nuss, lang
Bewertung: Der Geruch ist sehr angenehm, im Vergleich zu manch anderem Armagnac fast etwas zart. Besonders gefällt mir das Mandelaroma.
Der Geschmack ist dem Geruch ähnlich, der Antritt überrascht nach dem Eindruck in der Nase.
Der Abgang ist der intensivste Teil dieser Armagnac, wenn nicht sonderlich komplex. Ein guter Armgnac, aber wahrscheinlich keiner, der mir in Erinnerung bleibt.