Geruch: In der ersten Nase intensive Kräuter-Schärfe, Eukalyptus, scharfe Kräuterbonbons. Mit der Zeit beruhigt sich der Alkohol (immerhin 57,2%) und neben den Wiesenkräutern treten reife helle Trauben und etwas Mango in den Vordergrund. Je länger der Malt im Premium Snifter ruht und Sauerstoff tanken kann, desto "älter" und "runder" wird er.
Geschmack: Kommt ordentlich prickelnd in den Mundraum, wird schnell süßer mit Litschi- und Mangoanklängen, trockene Wiesenkräuter, etwas Hartkäserinde; angenehme Eiche.
Abgang: Im Ausklang dominieren die Heu- und Kräuternoten, ergänzt um etwas Eiche, die wieder von ein paar exotischeren Früchten ergänzt wird. Ein äußerst lebendig-abwechslungsreicher Abgang.
Fazit: Einer jener älteren fassstarken Malts, die von viel Zeit und Sauerstoff im Glas enorm profitieren. Besonders stark in der Nase und im sehr lebendig-vielfältigen Abgang, der nochmal saftigere Früchte zeigt. Hat man nicht oft. Und ergibt 91 Genusspunkte für mich.
Mit etwas Wasser geht dann die Nase voll auf und entfaltet ein Bukett reifer exotischerer Früchte wie Litschi und Mango, ergänzt durch überreife Weintrauben. Auch im Mundraum wird der Longmorn etwas weicher, wobei die Grundaromen bleiben und der lange Abgang verliert ebenfalls nichts an Vielfalt. Macht in dieser Variante 92 Genusspunkte.