________________________________________________________ “Because some men aren't looking for anything logical, like money. They can't be bought, bullied, reasoned, or negotiated with. Some men just want to watch the world burn.”
Nase: Sofort nach dem einschenken strömen dutzende Aromen aus dem Glas - Der Kohlegrill auf dem vom Mittag noch ein paar Kohlen schwelen, Pu-erh Tee wie man ihn fast nur in China bekommt (der extrem kräftig-erdige), der Geruch aus dem Backofen nachdem man Apfelchips gemacht hat. Der Geruch von frisch geschnittenen und gerollten Tabakblättern (wie bei dem Zigarren-Stand auf der Aquavitae und Whiskyfair Rhein-Ruhr). Dazu gesellt sich der Duft eines aus frischen Früchten zubereiteten Beerensmoothie (Brom-, Him- und Heidelbeere) Nach einiger Zeit und Ruhe im Glas kommt ein Hauch von maritimen Noten - feuchtes Tau das jemand auf dem Pier vor der Destillery hat liegen lassen. Noch mehr Zeit im Glas bringt noch die Gerüche von einem kaltgepressten Olivenöl aus grünen Oliven, vermengt mit etwas Walnussöl und einen Spritzer Zitrusfrucht (Limette). Ein my/mü Leder- und Brombeeraromen schwebt im Hintergrund.
Mund: ohne Wasser ist er mir ein wenig zu pfeffrig-scharf. Man kann aber schon jetzt erahnen wo die Reise hingeht. Ein säuerliches (Zitrusfrüchte! Rote Johannisbeere! Granny Smith!) und leicht trockendes Gefühl belegt sofort den ganzen Mund.
Ein paar Tropfen Wasser also...
Holla, die Nase wird sofort rauchiger, und die Apfelchips kommen volle Breitseite durch.
Auch mit etwas Wasser bleibt er im Antritt pfeffrig, wie roter Kampot-Pfeffer. Sofort nimmer er vollmundig und leicht ölig den Mundraum komplett ein. Viele Früchte, allen voran rote und grüne Äpfel, ein Stücken Mango, eine halbe frische Pithaya, ein Löffel des Beerensmoothie aus der Nase. Aber auch Eichenwürze blitzt durch, umrahmt von hellem Wiesenhonig und einem Spritzer Zitrusfrucht, hier eher pinke Grapefruit. Kautabak und Leder auch hier, aber sehr dezent, auch Walnussöl ist dabei. Und die ganze Zeit wird alles umrahmt von einem schönen, nicht zu dichten Rauchgeschmack.
Finish: Lang, sehr sehr lang. Anfangs noch fruchtig- säuerlich geht es mit der Zeit ins bittere. Der Mund wird trocken.
Fazit: Für mich die Speerspitze an Caol Ila Abfüllungen. So sehr Diageo in der Core Range von den UBs abgehängt wird, so sehr zeigen sie hier dass sie es auch drauf haben den Malthead zufriedenstellen. Und wie! Der Malt ist komplex und wandlungsfähig, aber nicht zu unruhig in Mund und Nase. Die Nase ist absolut großartig und lädt zum stundenlangen Riechen ein. Für mich bauen Caol Ila in der Altersklasse oft im Mund ab - diese Abfüllung aber hält das Niveau.
Für mich diese beste Abfüllung nach der Renovierung die ich bisher verkosten durfte. Ich würde es gerne öfter, wenn da kein Preisschild mit "500" dran hinge. 92,5 / 100
Ein inoffizieller Bonuspunkt für die tolle aber dennoch nicht überzogene Aufmachung.*hust* Laubsägearbeiten
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Nase: Wow. Schwer zu beschreiben aber die Nase hat eine schöne Frische und wirkt trotzdem gesetzt. Klingt irgendwie komisch. Der Rauch ist harmonisch und elegant eingebunden. Vanilletabak. Dann fast schon klischeehaft Meeresbriese, die diese Frische in den Malt bringt. Nun kommen Früchte durch. Gelber Apfel. Frische Aprikose. Quitte. Aber auch Zitrusfrüchte. Die Eiche kommt eher dezent. Staubige Holzkiste.
Mund: Ui. Der schiebt aber ziemlich an. Das kommt jetzt eher überraschend. In der Nase war quasi kaum eine Spur von Alkohol. Es prickelt und ist auch scharf. Der Malt ist voluminös und liegt satt im Mund. Dann schöne Süße. Ziemlich süß. Orangenblütenhonig. Schwarzer Tee mit Kandiszucker. Birnensaft. Alles untermalt von der angenehmen und nie aufdringlichen Rauchigkeit.
Abgang: Hölzerne Tabakdose. Leder. Zitrusfrüchte. Dann wird es trockner und die Eiche macht sich nun doch bemerkbar. Das Ganze hält sich lange.
Toller Malt. Der macht Spaß. Diese Frische in der Nase habe ich nicht erwartet. Mach ihn aber nochmals interessanter. Den kann man so lassen.