Geruch: Tiefer Sherry, intensiv, Pflaumen, ein wenig Eiche. Zarte Frische, die sechzig Prozent sind bestens eingebunden. Diesmal auch ein paar Bratäpfel mit Zimt.
Geschmack: Sofort Sherry. Ordentlicher Antritt. Viel Frucht, süße dunkle Trauben, Zimt. Die Eiche bleibt dezent, in der zweiten Welle kommen Pflaumen und wieder etwas Zimteiche (falls es so etwas gäbe). Tolles Fass.
Abgang: Auch im Ausklang bleibt dieses Sherryfruchtbündel mit Zimteiche lange präsent.
Geht mit etwas Wasser (einem Teelöffel auf 2cl) noch stärker in Richtung Bratapfel und auch Birnenfruchtigkeit, wird im Mund milder. Die Substanz bleibt. Sehr angenehm.
Fazit: Dieser Malt ist, den ersten Eindrücken nach, jedenfalls vegleichbar gut wie mein bisheriger junger fassstarker Sherry-Favorit, der Tamdhu Batch Strength 002. Im Edradour sind noch mehr dunkle Früchte zu entdecken, das Ganze wirkt eine Spur reifer und älter. Ein gutes Einzelfass ist durch (fast) nichts zu ersetzen! Ergibt 91 Genusspunkte für mich.
Ich finde diesen Malt ebenfalls ausgesprochen gut. Er hat einen etwas anderen Charakter als der Tamdhu Batch Strength 2, geht eher in Richtung Glendronach 18, während der Tamdhu eher mit dem Bunna 12 vergleichbar ist (und leider nicht ganz an diesen heranreicht). Den Edradour finde ich bei ca. 52% am besten. Und er wirkt tatsächlich deutlich älter als er ist.
Kein schlechter Malt, aber ü90 keine Chance. Die Abfüllung ist ganz gut gelungen, aber man kann auch zu den Holzkisten greifen, da weiß man, was man hat, auch wenn es nur 0,5 Liter sind.