Nase: sehr süß und wird stärker, etwas Eiche, leicht Vanille wird später stärker !!, leicht minieralisch, später auch würzig, Muskatnuss, Getreide, Zimt, helle Gewürze (keine Kräuter)
Gaumen: weich und rund süß, Malz, würzig nimmt ab, rote Beeren (Wein?), leichte Zitrusnoten, junge Banane?, prikelt leicht
Abgang: mittel bis lang gut würzig, leicht bitter nimmt zu, helles Obst, astringierend
Bewertung: der gefällt mir, ein Easy-Drinking-Dram mit Potential besser als der Captains Reserve von Glenlivet aber das liegt nicht nur an den 3% mehr
Nase & Aussehen Der Cadboll ist nach der Core Range mein erster Glenmorangie im Glas. Gleich beim ersten Hineinschnuppern habe ich ein Deja Vu mit dem The Original. Diesen süßen hellen Kuchenteig mit Ananaskompott hatte ich auch beim 10er. Nur ist das Gesamtensemble beim Cadboll gediegener und ausgewogener. Einfach lecker. Den Alkohol merkt man ein wenig, wenn man tiefer ins Glas hineinriecht, ein leichtes Stechen ist zu merken - trotz nur 43%. Nach dem ersten Schluck ist auch eine sanfte Vanillegrundierung zu erkennen. Die exotische Ananas wird stärker. Der teigige Geruch nimmt ab.
Geschmack Der erste Schluck offenbart ein sehr nettes Mundgefühl mit einer üppigen Süße, das an Karamell erinnert. Der helle Ananaskuchen ist weiterhin präsent. Auch im Mund habe ich eine ferne Assoziation zum Original. Aber auch hier ist der Cadboll eindeutig der reifere, der größere Bruder. Schön rund.
Abgang Der Kuchen wird am Ende ein wenig würziger. Aber nicht zu sehr. Die Eiche ist hier noch nicht dominant wahrzunehmen. Der kleine Braune bleibt länger im Mund und im Abgang haften.
Fazit Der Cadboll schmeckt gut. Ist sehr süffig. Keine großen Ecken und Kanten. Besonders hervorheben muss man den Ananaskuchen im Glas. Er gefällt mir durchwegs gut. Ob er mir den aktuellen Preis von zwischen hohen €80,- und in Aktion mittigen € 70,- für die 1l Flasche wert ist, weiß ich nicht.
Nase: Angetrocknete klebrig süße Weinbeeren und dickflüssiger Honig sind mit lieblichen milden Gewürzen versetzt, Anis und Muskatblüte, Vanille, eine kleine Prise Zimtpulver auf einer sehr cremigen Unterlage, vereinzelte Krümel von geschrotetem rosa Pfeffer, eine Assoziation an ''Merci'' Kaffeeschokolade ploppt auf, eine angenehme Gelbfruchtigkeit entwickelt sich mit vermehrtem Luftkontakt, Mirabelle und ein wenig vollreife Quitte, ein Spritzer Bergamotteöl, im Hintergrund sanftes Malz
Gaumen: Auf einer großen Welle aus Honig werden die schon fast auf kristalline Struktur geschrumpften Weinbeeren in den Mund getragen, die cremige Textur verliert sich in einem leicht dünnen und schwachbrüstigen Mundgefühl, bevor die umtriebige Eiche ein paar verspielt kämpferische Tannine auf die Bühne schickt, dort warten geröstete Mandelsplitter und ein Schluck „Earl Grey“ Tee mit Milch, auch am Cappuccino wird genippt, in der zweiten Reihe sitzen helle Früchte wie Mirabellen sowie Nektarinen und a bissl Papaya
Abgang: Deutlich mittlere Länge, die gelben Früchte verabschieden sich gemeinsam mit der Honignote, hier zeigt der Brand zum ersten Mal ein wenig seine alkoholische Jugend, Milchkaffee ist mit einer Kakao-Zimtmischung bestreut, Vanille, die Eiche ist nun milder gestimmt und sorgt für einen toastigen feinen Ausklang, die Tannine sind zu Bett gebracht und mit Traubenschalen zugedeckt, schlafen aber noch nicht, eine Spur aus Anis und Muskatblüte, einzelne Krümel sehr heller „light“ Tabak, eine Erinnerung an Nektarinen und Mirabellen lässt sich aus der Mundschleimhaut drücken
Bewertung: Man kann bei diesem Malt zwar immer wieder erkennen, dass er noch ein jugendliches Antlitz besitzt, aber die Süßweinfässer haben genügend ansprechende Aromen und lebhafte Tannine in petto, um dem latent alkoholischen Einschlag des sehr sauber gebrannten, eher jungen Destillats Paroli zu bieten. Eine wirklich gute und gefällige NAS-Abfüllung von ''Glenmorangie''.
“I definitely was attracted to similar things in punk and science. They both depend on a healthy dose of skepticism.” Greg Graffin