Aroma: Orangenzesten, Apfel und Pfirsich. Dazu eine leichte Honig- und Vanillenote. Im Hintergrund so etwas wie ein Hauch von Torf.
Geschmack: Anfänglich sehr mild und trocken. Kaum Frucht. Allenfalls ein wenig Rosinen und dunkele Trockenfrüchte. Danach kommt die Eiche dezent durch.
Nachklang: Vergleichsweise kurzes Finish mit Anklängen von Kakaopulver. Zum Ende hin wirkt ein leicht adstringierender Eichengeschmack nach.
Fazit: Klar, geradeaus und vor allem sehr mild. 81/100
Nase: Cremiger Sherry, etwas Zitrone, Weinbergpfirsiche bringen einen lieblich süßen Hintergrund, feine und unaufdringliche Gerste, Pfirsich-Aprikosenkuchen, saftige Sultaninen, zurückhaltende Eiche ohne Makel, Vanille, Nougatpraline
Gaumen: Honigbonbon, saftige Sultaninen, Blutorange, cremige Textur mit schönen Sherrynoten, Vanille und Pfirsiche, dunkle Schokolade, schon fast Nougat, leichte Eiche
Abgang: Mittellang, Kaffee, dunkle Vollmilchschokolade, a bissl Süßholz, Rooibos mit Vanille, Honig, nussig, gebrannte Mandeln, leicht geröstet, angebrannte Rosinen, Kokos, Pfirsiche und Nektarinen, Schwarzkirschen, die Eiche meldet sich nochmal, etwas Piment
Bewertung: Der 12jährige ''Royal Brackla'' wartet mit sehr schöner Trinkbarkeit und einem hübsch komplexen Abgang auf. Dazu kommt, dass die zur Nachreifung verwendeten Sherryfässer eine recht hohe Qualität aufweisen. Der leichte Brand wird allerdings schon fast von den Sherrynoten erdrückt.
“I definitely was attracted to similar things in punk and science. They both depend on a healthy dose of skepticism.” Greg Graffin
Mittlerweile hat der Brackla erhöhte Trinkstärke (46%).
Royal Brackla 12 Jahre, 46% alc. Originalabfüllung (2022). Ausbau: Nachreifung im Oloroso-Sherryfass
Nase: Eingelegte Kirschen, Rosinen und Nougatcreme fallen mir zuerst auf, anschließend Milchkaffee und Gewürznelken. Im Hintergrund halten sich frischere Fruchtaromen mit zarter Säure, darunter Johannisbeeren. Außerdem etwas Karamell und Leder.
Gaumen: Milchschokolade mit getrockneten Johannisbeeren und Cranberries, dazu Mandeln, Aprikosenmarmelade und Karamellwaffeln. Ich schmecke Kandiszucker und Sultaninen sowie einen Hauch Ahornsirup. Dahinter kommt dunklere Schokolade mit einem zarten Hauch frischer Kaffeebohnen.
Abgang: Mittellang, gezuckerter Milchkaffee mit Kakaopulver als Tapping.
Fazit: Eine gut erhältliche Standardabfüllung mit wunderbarem Sherryprofil, der Brackla findet den Ausgleich zwischen Komplexität und harmonischem Genuss. 85/100 Punkte (2022).