Nun also das dritte Kapitel der Glen Garioch Renaissance -- nach 15 und 16 Jahren ruhte dieser Malt nun 17 Jahre in Ex-Bourbon- und -Sherryfässern; abgefüllt wurde wieder in Fassstärke und jedenfalls nicht kühlgefiltert.
Geruch: Die Nase zeigt schon im Erstauftritt das kräftige Glen-Garioch-Aroma: Malz, reife Birne, Honig, etwas Majoran, Waldboden. Erinnert mich spontan an das 2nd Chapter. Von der Alkoholstärke ist kaum etwas zu spüren.
Aus dem Bordeauxglas: Nun kommen tatsächlich wieder die dunklen Beerenfrüchte sowie der Waldhonig stärker ins Bewusstsein, Malz und Birne sind im Hintergrund, dafür ist eine angenehme Minzbrise präsent.
Geschmack: In den Mund kommt auch das dritte Kapitel voll und bärenstark. Die Birne ist sofort im Vordergrund, dann folgen Eiche, Kräuter und die typische Glen-Garioch-Bitterness. Charakteristik: Fruchtig-würzig.
Aus dem Bordeauxglas: Jetzt drückt er mehr an, die Minze überzieht das Birnenkompott; in der zweiten Welle folgen nun sehr reife Schwarzbeeren Zwetschken und Honig, wieder angerichtet im Eichenkorb. Die Glen-Garioch-Bitterness ist erst im Abgang präsent.
Abgang: Der Ausklang ist wieder birnenfruchtig, grundiert mit schöner Eichenbitterkeit. Ganz eindeutig ein ein Highlander aus Oldmeldrum.
Abgang Riedel Vinum Bordeaux: Auch aus dem großen Glas dreht das Aromenspiel nun in Richtung Waldkräuter und angenehmer Eichenbitterkeit.
Fazit: Dieses dritte Kapitel der Glen-Garioch-Renaissance ist die logische Fortführung der vorangegangenen. Nun geht es allerdings Richtung "alter Malt" mit noch mehr Dunkelfrucht, sehr schönen Honig- und Kräuternoten und der feinen Glen-Garioch-Bitterness. Dieses Kapitel ist dem zweiten näher als dem ersten, naturgemäß. Für mich sind das eindeutig 90 Punkte.
Anders als beim 2nd Chapter gibt es meiner Wahrnehung nach auch eine Steigerung aus dem großen Glas: Der Malt ist nochmal eine Spur "tiefer" und "reifer", ohne von der Würze zu verlieren, was 91 Genusspunkte ergibt. |addpics|etv-42-3701.jpg-invaddpicsinvv,etv-43-7861.jpg-invaddpicsinvv|/addpics|
Glen Garioch The Renaissance 3rd Chapter, 17y, 50,8%; WID:105091
Nase: Kräftig Alkohol. Eher modernes Sherryprofil, Orange, Erdbeere, Getreide, Eichensägespäne, herbe Kräuter, etwas leicht erdig-fauliges im Hintergrund. Wasserzugabe bringt die Fruchnoten deutlicher hervor, sie wechseln in Richtung exotisch.
Mund: Packt gleich richtig zu, beißt auf der Zunge, scharfer Pfeffer, Alkohol und Eiche. Dann süße Orange, bittere Grapefruit, etwas dunkle Früchte, Waldhonig, Weihnachtsgewürze? Die kräftigen Eichennoten schieben sich zwischen den Früchten immer wieder nach vorne. Wasser tut auch hier gut und nimmt dem Malt die anfängliche Schärfe. Finish: Tannine und Eiche behalten die Oberhand. Das Finish ist trocken, adstringierend auf der Zunge, die süßen Fruchtnoten haben es sehr schwer, dagegen anzukommen.
Kommentar: Wer die kräftigen Eichennoten vertragen kann, erhält hier einen soliden Malt mit modernem Sherryprofil. Mit etwas Wasser werden die Schärfen reduziert, der Malt wird gefälliger. 86 / 86 / 85 Punkte
Gott schütze uns vor Sturm und Wind, und Autos, die aus England sind.
Na, Leute haben später erzählt, hätte ich mir Geschichte nur ausgedacht. Böse Leute haben erzählt: Hätte ich Schwäche für Alkohol, die ich auf Erde heimlich mache, aber wenn ich bin auf lange Raumfahrt, dann hemmungslos. Gott allein weiß was gibt für Gerüchte, aber so sind Menschen: Glauben lieber größte Blödsinn, als wahre Tatsache. Ijon Tichy - Raumpilot