Zitat von Murxus im Beitrag #13 Genau das ist nach meiner bescheidenen Meinung der jumping point weswegen ich dem: Der Eintrag nach 5 Jahren ist nur noch ein Bruchteil von dem der Anfangszeit. skeptisch gegenüber bin
Wenn du auf die Löslichkeit von Tanninen anspielst, die sind sowohl in Wasser als auch in Alkohol löslich Tannine
Sorry, hab deinen comment erst jetzt gelesen: Tannine sind ja eine ganze Substanzklasse, die Löslichkeit in Wasser vs. Alkohol dürfte da im einzelnen recht unterschiedlich sein. Außerdem würde ein Ende des Fasseinflusses nach x Jahren ja bedeuten dass man die Fässer dann genausogut in "Stahltanks" umfüllen könnte, den Angels Share mal außen vorgelassen... ich glaube also nicht wirklich daran das es dieses Ende gibt, egal ob´s jetzt die Tannine sind oder was anderes - auch wenn der Farbeintrag zwischenzeitlich abgeschlossen sein mag. Vielleicht (das ist jetzt rein spekulativ) ist die Alkoholstärke in den Fassdauben auch nicht so konstant wie im Fass selbst sondern es liegt ein abfallender Gradient von innen nach außen vor, v.a. bei Fässern die mehr Alk. als Wasser verlieren (wo also die Lagerungsbedingungen entsprechend sind). Was sich in diesen Grenzbereichen dann chemisch/physikalisch/mikrobiell so tut? Keine Ahnung, das wird dann zu komplex für mich
@Murxus Man kann ja nicht alles sofort und gleichzeitig lessen
Das „auswaschen“ der Inhaltsstoffe in einem Fass ist weder Linear, noch gleichbleibend. Das sieht man besonders gut bei der Farblichen Veränderung. Je älter des du dunkler ist ein schönes Marketing-Märchen. Das kann man hier und den folgenden Beiträgen sehr gut verfolgen – es geht verdammt schnell.
Da die Farbe in den ersten Millimetern (der Holzkoleschicht/Farbablagerung vom Wein oder Sherry) der Holzdaube stecken, geht das sehr schnell.
Die Tannine und sonstigen Inhaltsstoffe verteilen sich über die gesamte Daubenstärke. Daher dauert es hier auch deutlich länger. Aber auch hier erfolgt das Extrahieren nicht kontinuierlich.
Um in der zweiten Belegung denselben Fasscharakter zu bekommen, muss die Lagerzeit sehr deutlich verlängert werden. Bei der dritten Belegung ist das fast schon nicht mehr zu realisieren.
Fässer verlieren nach und nach ihre Fähigkeit der additiven Reifung. Darum werden sie auch aufgearbeitet und irgendwann aussortiert.
Die Reifung in einem Stahltank verläuft aber völlig anders. Das macht ja grade die Lagerung in einem Fass aus.
Früher galten die ersten zwei Befüllungen als nicht besonders gut, da der Holzeinfluss sehr groß ist. Die Dritte Belegung galt als Gute. Die Beste war die, nach der Aufarbeitung. Guter Aromeneintrag, tiefe Farbe und nahezu keine Tannine mehr im Holz.
Um wieder auf deine Ausgangsthese zu kommen: rund 85% des gesamten New Make in Schottland geht mit 63,5% ins Fass. Der Rest in Destillationsstärke, nahezu ausschließlich in stark ausgelaugte Fässer und mit dem Verwendungszweck Blended Scotch.
48Jahre und nur 40,1% (Fassstärke) mit viel viel mehr Eicheneinfluß gerechnet. Der war so sanft und elegant. Warum er genau so ist wie er ist weiß ich nicht. Dafür müsste man mit mehreren alten Whiskies experimentieren und vergleichen.
Das Fass ist eine wichtigere Erfindung als das Rad, denn in einem Rad kann man keinen Whisky reifen.