Nase Rauch, der überraschend schnell milder wird. Von Anfang an Südfrüchte (Pampelmuse? Mango?). Je mehr der Rauch in den Hintergrund tritt, desto präsenter werden die Früchte. Leicht maritime Salzigkeit.
Geschmack Der Antritt ist kräftig: Torffeuer, Seetang (nicht mehr frisch, sondern schon ein wenig der Sonne ausgesetzt), Meersalz. Daneben weiter sehr kräftige Südfrüchte. Etwas Pfeifentabakaroma. Altes Leder wie von einem alten Lehnstuhl. Eiche kommt zum Vorschein und verschwindet wieder.
Abgang Mittellang. Auf die Zunge legt sich ein schmackhafter torfiger Salzfilm, vermischt mit Fruchtsüße. Malzigkeit stellt sich ein. Zum Ende hin trocken werdend.
Fazit Ein sehr, sehr runder Malt! Von der Nase über den Gaumen bis zum Abgang hält er die Balance zwischen Torf und Frucht, ohne zwischendurch wegzukippen. Keine metallischen Noten, kein Schwächeln im Abgang: Toll!
Top 5 2018|2019|2020|2021|2022|2023|2024 'Do you believe in ghosts?' 'Only the ones provided by Jameson.' (Ken Bruen) Whisky is liquid sunshine. (G.B. Shaw)
Aroma: Wow, ist das ein schönes Aroma! Ich bin schwer begeistert und könnte meine Nase wahrscheinlich noch stundenlang in das Glas halten. Der unverwechselbare Laphroaig-Charakter ist sofort da: Torf, Jod und maritime Noten satt. Dazu dezentes Leder, ein Hauch von Tabak und eine frische, von Minze geprägte Kräuternote. Hintergründig schwingt ein nicht ganz leicht zugänglicher, heller Früchtemix mit, mit dessen Erkundung ich richtig viel Zeit möchte, weil immer wieder neue Nuancen zum Vorschein kommen: Grapefruit, Orange, Birne, Honigmelone und süßer grüner Apfel. Einfach nur klasse: Laphroaig-typisch, überraschend frisch & fruchtig und herrlich komplex.
Geschmack: Ein fetter, süßer und speckiger Torfrauch, der sofort Lagerfeuer-Assoziationen weckt. Der Geschmack ist Laphroaig-typisch medizinisch: Phenol, Jod und ein Hauch von Möbelpolitur. Für eine kurze Zeit bäumt sich der Geschmack sehr würzig-intensiv auf (Ingwer?). Danach kommen zunehmend Leder, Tabak und helle, exotische Früchte durch. Der salzige-maritime Unterton ist bei alledem durchgängig präsent.
Nachklang: Das Finish ist ausgesprochen lang und warm. Der gesamte Mundraum ist voll mit süßem Malz, medizinischem Torfrauch. Asche und dem Geschmack der See. Dazu eine richtig schöne Eiche, die immer trockener wird, einen zunehmend starken Mandelgeschmack hinterlässt und mit einem Hauch von Espresso einhergeht. Als bitter empfinde ich den Nachklang nicht und der angenehme Rauch ist nach über 20 Minuten immer noch präsent.
Fazit: Unverkennbar Laphroaig und eine der stärksten Abfüllungen, die ich bis dato probieren konnte. Ich bin seit jeher ein großer Fan des 18ers. Leider ist die Großflasche vom 18er vor einigen Wochen zuneige gegangen, so dass ich jetzt keinen direkten Vergleich habe. Wie dem auch sei: der 21er hat für mich aktuell die Nase vorn. Enorm komplex, elegant und ausgewogen, aber nicht glattgebügelt: maritim und wild zugleich. Satte 94 Punkte.
Laphroaig 21 Jahre, 48,4% alc. Originalabfüllung. Ausbau: Bourbonfässer (first fill). Region: Islay, Schottland. Besonderheit: Spezielle Abfüllung zum 200. Jubiläum, exkl. für die "Friends of Laphroaig" im Losverfahren verkauft.
Nase: Er fährt von Beginn an zweigleisig. Eine herrlich fruchtige und blumige Süße auf der einen, salziger und jodhaltiger Rauch auf der anderen Seite. Grüne und etwas harte Äpfel, dazu unreife Bananen, Pfirsiche und Vanilleschoten. Daneben Meersalz, Treibgut und Torf, Räucherofen.
Gaumen: Anfangs sehr rauchig, kräftig und leicht würzig. Dahinter kommen die Fruchtaromen wieder. Etwas Apfel und Mandarinen, grüne Bananen und Karamell. Zudem Minze, Fenchel, tropische Früchte und eine gute Portion Malz.
Abgang: Lang, etwas pfeffrig und ordentlich würzig. Neben Malz mit Vanille, leicht verbranntem Karamell. Die Frucht ist nur noch im Hintergrund zu erahnen, das Eichenholz ist hingegen gut präsent.
Fazit: Ein gelungener 21-Jähriger, nur leider kaum erhältlich. 90/100 Punkte