Top 5 2018|2019|2020|2021|2022|2023|2024 'Do you believe in ghosts?' 'Only the ones provided by Jameson.' (Ken Bruen) Whisky is liquid sunshine. (G.B. Shaw)
Nose Man muss ihm ein wenig Zeit im Glas geben. Nach einiger Wartezeit, in der ein Teil des etwas in der Nase stechenden Alkohols verflogen ist, zeigt sich eine kräftige Zitrusnote nicht natürlichen Ursprungs (WC-Ente). Daneben ist die Nase mineralisch, maritim, leicht gesalzen. Honig sorgt nach einer Weile für eine natürlichere Süße.
Taste Auch im Antritt auf der Zunge findet sich zunächst die Zitrusnote aus der Nase wieder. Hier jedoch könnte sie auch von einer Zitrone und nicht von einem Putzmittel stammen. Auch der maritime Touch aus der Nase kommt hier wieder, der Malt wirkt, trotz seiner 53,1%, frisch, luftig, leicht. Der Alkohol ist sehr schön eingebunden. Geraspelte Mandeln und Walnüsse kommen, auch Eiche ist zu erahnen. Der Malt wird trockener.
Finish Lang und trocken, mit Zitrus, Mandeln und leicht bitteren Kräutern.
Comments Parallelverkostung mit Springbank 12 CS Batch 14, 54,2%. Keine Frage, ein Springbank. Auch ein gut gemachter, sieht man mal von der etwas künstlichen Zitrusnote in der Nase ab. Wenn man mag, kann man für den auch um die 109,- (Ausgabepreis) bezahlen. Muss man aber nicht unbedingt, der immer wiederkehrende 12 CS ist mindestens gleichwertig.
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Nase: Unverdünnt gibt es zunächst viele Birnen und mehlige Äpfel in die Nase. Etwas staubig vom Unterton. Der Alkohol sticht merklich in der Nase. Langsam kommen schöne Getreide- und Malznoten zum Vorschein. Diese Abfüllung braucht viel Zeit im Glas. Allmählich stellt sich eine schöne Balance von hellen Früchten und Getreide ein. Eine Honig-Kräutermischung durchzieht die Nase und unterschwellig schwingt etwas Rauch mit. Mit etwas Wasser verändert sich die Charakteristik im Grunde genommen gar nicht. Möglicherweise kommen Limetten- und Zitronenschalen jetzt etwas besser zur Geltung, aber vermutlich waren die unverdünnt ebenso präsent.
Mund: Ölig trifft der Tropfen auf die Zungenspitze. Auf etwas Vanille und Butter gebettet, macht sich ein heller Fruchtgeschmack breit. Birnen und Äpfel bleiben tonangebend. Dazu gibt es etwas Limettensaft und die Assoziation eines knochentrockenen Getreidefeldes im Spätsommer. Fast schon staubig dieser Getreidegeschmack. Herb-süßlich-fruchtig changiert der Geschmack im Mund, während eine Prise Pfeffer die Eiche ankündigt, die sich immer mehr in den Vordergrund arbeitet. Leicht holzig geht es nahtlos ins Finish über.
Abgang: Das Finish ist mittellang. Leicht bitterer Baumsaft trifft auf Pfeffer, Malz und Birnen. Deutlicher als im Geschmack verschafft sich der Rauch wieder Platz. Fruchtig-herb-rauchig fällt der Vorhang. Eine gewisse Bitterkeit hält sich bis zum Schluß.
Charakter: Helle Früchte, Getreide, Staub, Eiche und Rauch sind die DNA dieser Abfüllung. Dank der Fassstärke ordentlich intensiv und würzig. Springbank-Freunde dürften hier auf ihre Kosten kommen.
Bewertung: Zweifelsfrei ein gut trinkbarer Bourbon-Springbank. Allerdings leider einmal mehr eine Abfüllung, die mich nicht so recht abholt. Mit Campbeltown tue ich mich einfach immer noch am schwersten. Von mir gibt es insgesamt gute 86 Punkte. Nochmal im Glas brauche ich diesen Tropfen aber nicht unbedingt. Irgendwie fehlt mir da was zum Trinkgenuss.