Zu der Frage, ob man Experimente lieber innerhalb oder ausserhalb eines Produkts /Marke machen sollte, haben sich die Single Malt Hersteller schon seit langem für die erste Variante entschieden (ein Kollege hier hat die diversen Experimente ja schon treffend beschrieben). Man spart Kosten und Zeit gegenüber einer Neumarkenstrategie. Und im ernst, wir Whiskyfanboys probieren doch Rezepturdehnungen auch lieber, wenn Single Malt auf dem Label steht, statt Hirsiplop.
Slàinte Mhath
Und: Ich mag KEINE Blindsamples und Busse und aus der 100-Punkte-Bewertung habe ich mich verabschiedet.
Zitat von Gloin im Beitrag #92Ich bin überrascht, wie viel Offenheit manche möglichen Veränderungen entgegen bringen.
Ich bin in diesem Punkt vollkommen stur und verbohrt.
Hätte es solche Innovationen nicht gegeben, würdest du „das Zeug“ wohl nicht heute trinken Ohne Lagerung... Mit allem, was man so findet (Kräuter, Hong, Wein), trinkbar gemacht...
Zitat von Gloin im Beitrag #92Aber wer interessiert sich schon für meine Meinung?
Zitat von Gloin im Beitrag #92Ich bin überrascht, wie viel Offenheit manche möglichen Veränderungen entgegen bringen.
Ich bin in diesem Punkt vollkommen stur und verbohrt.
Offen sein in Qualitätsfragen/Kreativitätsfragen oder offen sein in Profitmaximierungsfragen sind zwei Paar Schuhe.
Das bringt es glaube ich gut auf den Punkt. Wenn jemand ein (überwiegend handwerkliches) Verfahren erfindet, dass einen Whisky erzeugt, der mir besser schmeckt, als das heutige Produkt, dann würde ich den auch trinken, warum auch nicht. Eagle Eye hat es schon angesprochen, irgendjemand hat ja auch erstmal rausfinden müssen, dass Holzfassreifung oder noch spezifischer Sherryfassreifung den Brand besser macht. Ich halte es zwar für unwahrscheinlich, aber nicht für ausgeschlossen, dass es noch irgendeine Methode gibt, die dem Aroma erneut zu einem Quantensprung verhilft.
Wenn Innnovation jedoch meint, dass man billiger, schneller, mit mehr Chemie oder sonstirgendwie versucht das mehr oder weniger gleiche Produkt mit optimierter Marge herzustellen, dann bin ich dagegen.
So etwas finde ich viel besser, Unternehmen, die sich zu den Traditionen ihres Landes bekennen statt auf den allgemeinen Trendzug aufzuspringen. Wie viel mutiger und anerkennungswürdiger ist es da, zu versuchen einen eigenen Trend zu schaffen.
Endlich mal nicht die 127.326. deutsche Brennerei, die meint, nun auch noch Whisky zu machen ohne Whisky zu machen.
IMG_1638.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Gefunden in der Frankfurter Rundschau vom 16.9.2017
Die Brennerei hat sogar irgendeinen Preis für einen kontinentaleuropäischen Whisky gewonnen. Nur nenne sie ihn Korn.
Der Welt-Whisky, ein Blend von Whiskys aus den fünf angeblich bedeutendsten Whiskyregionen (wobei Asien lediglich durch Japan vertreten ist). Eine Pseudo-Innovation, auf die ich nicht gewartet habe. Zumindest der Ansatz ist edel. Man will durch diesen Schritt darauf verzichten, fremden Whisky mit japanischem zu verschneiden, und das Ergebnis als Japanischen Blend zu verkaufen.