Geruch: Sofort steht die Frage im Raum: ist das Whisky? Süßer Apfel, Traube, Waldmeister, etwas, dass an Lösungsmittel oder Nagellackentferner erinnert, aber nicht unangenehm, würzig und auch Eiche, dahinter liegt eine angenehme Süße, gleichzeitig wird der Apfel saurer
Geschmack: Wieder beginnt es sofort mit einer angenehmen Fruchtnote, Birne dieses Mal, aber auch wieder Apfel, alles weich und mild und süß, kaum Eiche erkennbar
Abgang: Und wieder die Frucht, weniger süß jetzt, mit ein hauchzart bitteren Würze verbunden
Fazit: Ich ich habe erhebliche Zweifel, ob das ein Whisky ist. Ich tippe auf einen Calvados. Sollte es doch ein Whisky sein, wäre er sehr ungewöhnlich. Was auch immer es ist, es fehlt ein wenig an Komplexität, aber das, was diese Spirituose zeigt, ist wunderbar und sehr lecker. Das gefällt mir sehr und wäre je nach Preis durchaus einen Kauf wert.
Blindverkostung
Wie bewertet man so etwas? Auf der einen Seite fand ich den Whisky sehr lecker, auf der anderen Seite schmeckt er gar nicht wie Whisky. Ich vergebe 82 Punkte, jedoch hat er mir wesentlich besser geschmeckt.
Also blind wäre ich da wohl nie auf Whisky gekommen. Interessant war es schon mal. Er zieht das aber nicht komplett durch, da er im Mund nicht mit der Nase mithalten kann. Eine Erfahrung war es trotzdem wert. Nochmal muss ich den aber nicht haben.
Geruch Oha. Sofort erst einmal Vollgas Orangeat und Zitronat. Zusätzlich noch Marzipan. Erinnert mich irgendwie an einen Stollen. Dann geht die Fruchtigkeit aber Richtung frische Zitrone. Saure Apfelringe von Haribo. Fencheltee, Kardamon, Ginseng und Kohlrabi. Dann wird das Ganze schon eher fassgelagertes Aquavit.
Geschmack Hier mach ich es mir einfach. Im Mund ist er einiges süßer als noch in der Nase. Dafür sind die verschiedenen Noten, die der Nase ziemlich gleichen, viel weniger stark. Erinnert schon etwas an alkoholisches Zuckerwasser mit etwas Aroma versetzt. Zusätzlich kommt noch eine merkliche Schärfe und es wird trockener.
Abgang Hier wird er jetzt bitterer. Etwas Birnenschale. Dazu noch Fenchel.
Aroma: Süßes Zitronen Brausepulver. Zitronengebäck. Im Hintergrund eine ganz dezente Eichenwürzigkeit
Geschmack: Stark und trocken würzig im Antritt. Dann direkt wieder diese Zitronensüße und der Fino Sherry ist zu identifizieren. Auch eine leichte Anisnote ist da.
Abgang: Mittellang, süß und etwas Eichenwürze
Fazit: Ist ganz gut der Dalmore. Leider kann der Geschmack nicht mit dem interessanten Aroma mithalten. Ist auf jedenfall einen Versuch wert.
Das Fass ist eine wichtigere Erfindung als das Rad, denn in einem Rad kann man keinen Whisky reifen.
Nase Die Nase erinnert zu Beginn an Hustensaft auf Kräuterbasis. Eine Menge Fenchel schwingt mit. Wie frisch aufgebrühter Tee oder gerade geschnittene Knolle. Selleriesalat. Dahinter ein wenig Vanille und Honig. Ehrlich gesagt keine Nase, bei der ich mich voller Vorfreude an den ersten Schluck begebe.
Geschmack Erwartungsgemäß äußerst kräftig im Antritt. Die Fenchel-/Selleriekomponente aus der Nase ist da, aber in abgeschwächter Form. Dann kommt Honig, Vanille und etwas Holz. Vielleicht noch etwas Traubenmus aus hellen Trauben. Mit der Zeit stark kräuterig und bitter werdend.
Abgang Kurz bis mittellang mit bitteren und holzigen Noten.
Fazit Die Nase ist ziemlich - neutral formuliert - außergewöhnlich. Für einen Whisky gewöhnungsbedürftig, der Geschmack geht einigermaßen in Ordnung. Insgesamt aber nicht so mein Ding.
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