Nase: dunkle, süße Mokka-Kirschen mit einer Prise Muskat. Weihnachtsaromen von Blutorangen, Nelken, Zimt und süß-salziger Tabak-Lakritze umschmeicheln die Nase; und lassen mich an (meine) vergangenen Tage denken.
Mund: milder, süßer Tabak mit Orangen und Kirschen. Prickelnde, salzige Kräuter-Lakritze geht zu süßen Orangen – begleitet mit Nelken, Muskat und Zimt – über.
Trocken bleibt er mit zartbitterer Eiche mittellang zurück. Durch eine süß-salzige Tabak-Lakritzstange bildet sich noch mal Speichelfluss.
Ein herausragender Whisky, zumal aus der Kupferlinie von SV - er war mir nur in einem Burgerladen vergönnt und ich habe ihn extra vor dem Essen verkostet, damit die Geschmackrezeptoren nicht allzu voreingenommen waren. Wie stand der im Kurs.... zwischen 35 und 40 Euro, wenn ich mich recht entsinne.
In der Nase: Würzige Eiche, Waldboden mit einem Touch Marzipan. Dahinter Kirschen und Orangen. Schöne Würze, recht komplex und nicht sofort dechiffrierbar. Witzig, hier rieche ich jetzt mal so eine Kuhstallnote mit ein wenig nassem Stroh. Interessante Mischung, schon sehr besonders. Vanille ist auch da; im Hintergrund ein ganz bisschen Minze.
Im Mund: Mild und cremig mit einem nicht wahrnehmbaren Alkohol. Ist da echt Alkohol drin?? Süsse ist da, aber nicht vordergründig. Sehr viel Gewürz und ein Touch Orange und Honig. Keine überschwengliche Fruchtsäure, eher sehr harmonisch-interessant.
Im Rachen: Nach dem Schlucken kommt ein richtiger Eichenschlag...wir ein gefällter Baum im Wald. Rums ! Ein schönes Prickeln kleidet den Mundraum aus - yeah! Ein wenig Lakritze, ein wenig schwarzer Kaffee, ein wenig mehr Zartbitterschokolade....insgesamt ein sehr deutliches Eichenaroma. Die Fruchtnoten sind auch noch da (nicht selbstverständlich im Abgang). Nicht störend bitter, sondern vollmundig würzig. Der Abgang hält sich lange.
Fazit: Geiler Stoff. Überhaupt nicht wässrig, obwohl nur 43%. Schön würzig, aber gleichzeitig ausgeglichen und angenehm. Die Eiche ist für 17 Jahre überaus präsent, aber nicht bitter (Tannine). Longmorn scheint eine sehr coole Brennerei zu sein. Muss ich unbedingt immer im Auge behalten ! Sehr toller Whisky.
------------------------------------------------ Quoten-Alien des Forums
Na, Leute haben später erzählt, hätte ich mir Geschichte nur ausgedacht. Böse Leute haben erzählt: Hätte ich Schwäche für Alkohol, die ich auf Erde heimlich mache, aber wenn ich bin auf lange Raumfahrt, dann hemmungslos. Gott allein weiß was gibt für Gerüchte, aber so sind Menschen: Glauben lieber größte Blödsinn, als wahre Tatsache. Ijon Tichy - Raumpilot
Laut meinen bescheidenen Wissen ist Longmorn eine Brennerei die vertraglich dazu verpflichtet wurde beide Konkurrenten mit Blendwhisky zu beliefern. Longmorn gehört zu Pernod und Pernod und Diageo haben sich vertraglich geeinigt darüber. Longmorn ist der Hauptbestandteil bei vielen Blends. Er wird als Stamm oder Geschmacksbestimmer eingesetzt und die anderen Whisky´s dann herum platziert. Nicht umsonst gibt es relativ wenige Abfüllungen direkt aus der Brennerei, 2016 war da wohl eine Ausnahme. Die Masse geht in die Blendindustrie.