Nase: Es beginnt mit einem Stechen in der Nase, der Alkohol kann sich nicht verstecken. Nach einer Weile legt sich das. Ein Aroma von süßen Kirschen und Vanille entfaltet sich. Doch auch säuerliche Noten zeigen sich, vollständig lässt sich der Alkohol nicht ausblenden, ein wenig Erde udn entfernte Mandelnoten, Sauerampfer.
Gaumen: Sehr weicher cremiger Körper, der Antritt ist überraschend sanft, dann jedoch beginnt die Zunge zu glühen, wieder zeigt sich eine süßsaure Note, und auch die Kirschen gepaart mit Vanille, Jogurtschokolade, wenig Eiche
Abgang: Wärmend, zart adstringierend, Sherry, zunächst lieblich, dann trockener werdend, Kirschen, etwas zartbittere Eiche, mittellang, am längsten bleibt ein Eindruck von trockenem Sherry.
Bewertung: Der Alkohol könnte besser eingebunden sein. Ansonsten kann ich diesen Whisky gut genießen, er zeigt klassische Ansätze eines Sherrywhisky ohne langweilig zu sein. Er wirkt noch etwas jung, aber nicht unreif. Lecker. 86 Punkte
Nase: Saftorangen, süße Kirschen (Kirschbonbons), Zitrus, ein Hauch Minze, etwas Karamell
Gaumen: Orange und Malz, Alkohol ist spürbar, leichte Würze, etwas jung, leicht metallisch, viel Kraft
Abgang: kurz bis mittellang, leichte Bitterkeit, eine Spur Lakritze
Bewertung: Gut, aber nicht mehr. Der Whisky ist süffig und macht Lust auf mehr, aber das besondere Etwas fehlt ein wenig. Er hat mit seinen 48% ordentlich Bumms, das tut ihm gut. Gut getan hätten ihm allerdings auch noch ein paar Jahre im Fass, dann wäre der Sherry sicher deutlicher und die fehlende Reife wäre bestimmt verschwunden. So ist er nur ein Versprechen für die wirklich hervorragenden älteren Sherryfass-Glenlivet. 84 Punkte
Blindverkostung im Rahmen von didi1893's "Finish him! - Das FASSSTARKE Experiment", Auflösung am 20.05.2017 15:44
Farbe: Gold
Aroma: Wieder eine recht intensive Nase, dieses mal aber geprägt von Schokolade, Pflaumenmus, dunklen eingekochten Kirschen und Nuss. Ich finde die Nase weniger weinig als bei Sample 2 (Anm.: Glenfarclas Oloroso Sherry Cask 1996/2015). Hintergründig leicht floral, dazu Tabak und ein Anflug von Orangen.
Geschmack: Ein angenehmer, fast samtiger Antritt, der eine schöne Intensität entwickelt. Etwas pfefferig, aber durchaus ausgewogen. Insgesamt leicht süßlich und die Fruchtnoten erinnern mich an Feige.
Nachklang: Ein mittellanges, sanftes, angenehmes und leicht wärmendes Finish. Keine Bitternoten und geschmacklich eine runde Sache.
Fazit: Ich tippe auf den Edradour Caledonia 12 Jahre 11671, wobei er mir fast etwas jünger als 12 Jahre und etwas intensiver als 46% vorkommt. Platz 1, 86/100.
Nase: Frisch lackiertes Eichenholz, etwas säuerlich, Möbelpolitur, dahinter zeigt sich eine deutliche Nussigkeit in Richtung Haselnüsse, auch Vanille, ein Hauch Nubukleder, unaufdringliche Gerste, ein leichter alkoholischer Stich in der Nase, frische Feigen, Panettone mit etwas Dörrobst (Rosinen, Aprikosen) und Orangeat bringt eine trockene Hefekuchennote ins Spiel, ein Hauch Pfirsiche weht im Hintergrund kurz vorbei
Gaumen: Etwas alkoholischer Antritt, das Eichenholz wurde frisch mit der Politur behandelt, Rosinen, getrocknete Aprikosen, ein paar prickelnde Orangenzesten und herbe unreife Mandarinen, dann malzige Gerstenaromen, die Haselnüsse schaffen sich Platz, tragen aber ein noch leicht bitteres Häutchen, etwas brauner Zucker mit einer minimalen Prise Zimt, ein kleines Stückchen dunkle Vollmilchschokolade
Abgang: Schon fast kurz, ein schnelles alkoholisches Aufglühen, leicht malzig, wenig Vanille, etwas dunkle Milchschokolade mit Haselnussstückchen und Krokant, ein bisschen Orangenöl, ein Hauch Zimt, trockene Eiche verbleibt im Mundraum, insgesamt aber eher flach und wenig ausdrucksstark
Bewertung: Lässt sich ganz gut trinken, aber die versprochenen First Fill Oloroso Casks sind doch eher gering in ihrem Gesamtbeitrag. Wenigstens sind sie frei von schwefligen Fehlnoten. Aber der geringe Fasseinfluss und der zum Teil deutlich erkennbare und nicht immer gelungene alkoholische Einschlag lassen vermuten, dass der Malt doch noch recht jung ist.