So, passend zu den Michel-Couvreur-Themenwochen hatte ich gestern auch meinen ersten MCo und zwar den X years old aus der Teilung von @Mo
Nase: Boom, Sherry. Das ist eindeutig erstmal der Auftakt. Ich habe da Schokolade, Karamell und getrocknete Feigen. Das ist eine sehr typische PX-Nase aus meiner Sicht. Holz ist in der Tat nicht zu finden und das ist ja bei MCo offenbar auch so gewollt. Dazu kommt dann noch eine schwer identifizierbare Note, könnte Lakritz sein. Das ist leider für mich persönlich der Hauch einer Fehlnote in der ansonsten sehr leckeren Nase.
Geschmack: Sehr mild, süßlich und cremig im Mundgefühl. Sherry ist natürlich präsent und auch hier die Karamellnoten sowie die Trockenfrüchte. Leider ebenfalls diese Lakritz- oder Kräuternote, die ich nicht richtig einordnen kann und auch hier ein Hauch störend. Wie in der Nase fehlen auch im Mund die Holztöne.
Abgang: mittellang, süßlich
Fazit: Also mein erster MCo war definitiv lecker. Leider aber diese minimale Fehlnote. Darüber hinaus habe ich gelernt, dass ich bei völligem Fehlen von Holz die Eiche doch einen Tick vermisse. Alles in allem aber jammern auf hohem Niveau. 86 Punkte.
Nase: Süß! Das ist das erste, das ich wahrnehme. Sehr süß! Dazu kommt eine fruchtige Sherrynote - ganz unaufdringlich. Auch Malz ist zu spüren mit ein paar Kräutern. Eine leckere Apfel-Nuss-Mischung kristallisiert sich heraus. Anfangs frisch, kann ich förmlich mitverfolgen, wie aus dem frischen Apfel ein alter, mehliger wird und schließlich ein vergorenes Überbleibsel, vergessen im Apfelkorb. Ganz zart kommt auch eine Minznote durch.
Gaumen: Auch hier zuerst eine intensive Süße, dicht gefolgt von Apfel. Das Mundgefühl ist sehr intensiv und voll. Zuerst kommt nichts gegen die dominante Süße und den Apfel an, der auch im Mund zwischen unterschiedlichen Reifungsstadien hin und her wechselt. Dann kommt Haselnuss dazu und Schokolade, irgendwas zwischen Vollmilch und Edelherb. Das Nachschmecken ist süß, leicht fruchtig und auch eine Spur Bitterkeit ist zu spüren.
Abgang: leicht wärmend. Apfelschale und die ganz leichte Bitterkeit bleiben lange im Mund.
Fazit: Ich bin positiv überrascht. Das ist der Inbegriff eines süffig-süßen und gleichzeitig interessanten Whisky. Besonders spannend ist das Wechselspiel zwischen dem frischen und dem vergorenen Apfel. 89 Punkte, wenn ich einen richtig guten Tag habe, dann könnte man in Richtung 90 denken... Wirklich beeindruckend (und für den damaligen Kaufpreis würde ich ihn jederzeit nachkaufen).
In der Nase steht die klebrige PX-Sherry-Süße im Kontrast zu grasig-minziger Frische. Liebstöckel, Apfel, Karamell zeigen sich. Im Mund pappig süß, Crema Catalana, Kokos, Zimt, etwas Bitterkeit von verbrannter Zucker. Wirklich brutal süß, fast penetrant ohne Gegenpol, nur langsam macht sich die erwähnte Bitterkeit breit. Etwas Apfelkompott. Auch der Abgang bleibt süß und etwas bitter. Süffig aber übertrieben süßer Michel Couvreur ohne wirklichen Gegenspieler zum pappig süßen PX-Fass, das muss man mögen. Grenzwertig aber gut. 85 Punkte
Der ist irgendwie nichts für mich. Er ist halt extrem süß. Für mich ist das zu viel. Hat aber sonst nicht so viel zu bieten. Das bringt wenig Spannung in den Malt.
Geruch Ordentliche Süße. Aber nicht unbedingt extrem dunkelfruchtig, sondern alles eher etwas heller. Weingummi. Bratapfel mit Nüssen gefüllt. In Butter glasierte Birnen. Fudge. Etwas Erdbeermarmelade. Die Eiche ist eher dezent. Moosiges Holz. Nach dem ersten Schluck kommt auch hier der Sherry mehr durch. Allerdings auch etwas aufgesetzt.
Geschmack Im Mund, wenig überraschend, ebenfalls süß und klebrig. Marshmallows. Kandiszucker. Agaven Dicksaft. Dann kommt der Sherry, der für mich aber irgendwie etwas aufgesetzt wirkt. Die Früchte werden etwas dunkler. Datteln. Vollmilchschokolade mit Trauben und Nüssen.
Abgang Saure Spaghetti von Haribo. Die Vollmilchschokolade wird nun eher Zartbitter. Granatapfel.