Ich liebe Laphroaig und zwischendurch probier`ich anderes Zeug! 'In einem Single Malt steckt das Herz, die Ehre und die Leidenschaft derer, die ihn gemacht haben. Dies ist das Blut Schottlands'
Nase: Schon beim Entfernen des Parafilms machen sich die ersten intensiven Raucharomen bemerkbar! Nach dem Einschenken verströmen verbrannte Holzaromen und Flugasche ihr intensives Aroma, eine erstaunlich süße Fruchtnote dringt durch den rauchigen Torf. Aprikosen vermischen sich mit dunklem Karamell, die rauchigen und verbrannte Holzaromen liegen dennoch dominant im Vordergrund. Leicht salzig wird der Torf von gebratenem Speck durchzogen, Zitrusaromen und frische Pfefferminze sorgen für Abwechslung. Plötzlich brennt der Kilchoman ein wahres Feuerwerk der Aromen ab! Asche, Torf, Rauch, verbranntes Holz, gebratener Speck, Pfefferminze, Zitrusfrüchte, Karamell, Aprikosen, angebrannter Zucker, Honig, Schokolade. Meine Riechzapfen tanzen Pogo... ;-)
Geschmack: Kraftvoll füllt sich der Gaumen beim ersten Schluck mit kaltem Rauch und Asche. Die verbrannten Holzelemente werden langsam von dunklen Fruchtaromen durchzogen, ebenso kommen säuerliche Zitrusaromen zum Vorschein. Würzige Holztöne und salzige Anklänge folgen, dunkler Waldhonig wandelt sich zu süßem Karamell. Nach dem zweiten Schluck legt sich ein Salzmantel um die Zunge, Asche und Rauch schlagen im Gaumen auf. Süße Elemente vermischen sich mit säuerlichen Zitrusfrüchten, die verbrannten Holztöne werden herber und salziger. Wieder zeigt sich verbrannter Zucker oder Honig, cremig und ölig verteilen sich Wiesenkräuter im Gaumen. Nicht nur in der Nase sondern auch geschmacklich brennt der Kilchoman ein wahres Feuerwerk ab.
Nachklang: Der Geschmack wird immer öliger und cremiger. Die Rauchschwaden ziehen auch im Nachklang eindrucksvoll durch den Mundraum. Süße Anklänge und leicht speckige Aromen lassen den Nachklang etwas süßer und nicht so brachial erscheinen. Aus den Wiesenkräutern steigt wieder eine frische Minznote mit Anklängen von Zitrusfrüchten und Walnussaroma. Kommentar: Obwohl ich nicht unbedingt ein Liebhaber rauchiger Malts mit Asche und verbrannten Holznoten bin muss ich zugeben, dass mich Kilchoman immer mehr fasziniert und begeistert. Die Kombination der Aromen machen diesen Malt zu einem Geschmackserlebnis! Lecker, gefällt mir sehr gut!
23/22/22/22 (89P)
☆☆☆ Es ist ein langer Weg zum Whisky-Experten - aber es ist eine schöne Zeit bis dahin! ☆☆☆
Kilchoman 6yo 2010 2016 Original CS 56,9% Quarter Cask
Nase: sofort Räucherspeck im Chlorwasser – aber sehr angenehm, der Alkohol ist gut eingebunden! Eine salzige Mullbinde mit weißem Pfeffer und Schokolade eingerieben, schwimmt auch noch im Glas.
Mund: ölig, prickelnd mit schwarzem Pfeffer, Orangen und Aprikosen ist er fast cremig im Munde. Allerdings bleibt er im Nachklang neben prickelndem, schwarzen Pfeffer und der Mullbinde - auch mit einer leichten, aber nicht aufdringlichen Torfnote - mittellang zurück.
Blind würde ich auf einen Laphroaig tippen. Kilchoman und Laphroaig liegen ja auch nicht weit auseinander ;-) Ich nehme an, dass bei diesem der Brennerei-Charakter ehrlicher durch kommt, als beim Port matured … dieser hier gefällt mir besser!