Ich liebe Laphroaig und zwischendurch probier`ich anderes Zeug! 'In einem Single Malt steckt das Herz, die Ehre und die Leidenschaft derer, die ihn gemacht haben. Dies ist das Blut Schottlands'
Nase: Eine nasenfüllende Ladung maritimer Torfrauch steigt auf, Jod, Seetang, die für ‘‘Kilchoman‘‘ typischen Aromen eines überhitzten ‘‘Carrera‘‘ Motors folgen sofort, glühende Kupferdrähte und heißes Blech verbinden sich mit schmurgelndem Hartplastik, ins Lagerfeuer hat sich ein Autoreifen verirrt, a bissl Räucherspeck, gleichzeitig besitzt der Malt aber auch ein blitzsauberes messerscharfes Gerstenprofil, ein schrumpeliger Apfel liegt im Stroh neben einem Heuhaufen, frisch gepresster Zitronensaft, Sternanis und etwas Ingwer treten für die Gewürze ein
Gaumen: Der Torfrauch explodiert im Mundraum, brennende Autoreifen, der Schiffsdiesel spuckt ein paar schwere und teerige Aschewolken aus, etwas Jod und Seetang, sehr öliges Mundgefühl, dann zeigt sich der saubere und schöne Brand, nur ein ganz leichtes metallisches Blinken deutet auf die Jugend hin, getragen wird alles von einer malzigen Süße mit viel Vanille im Gepäck, etwas Muscovado, getoastete Eiche, minimal zitronig, etwas Stroh und Heu, Anispastillen
Abgang: Ein langer Abgang hinterlässt ölig geschmierte Lippen, ordentlich malzig, etwas Anis, ein Stückchen kandierter Ingwer zergeht im Mund, die getoastete Eiche ist sanft und liefert viel Vanille, ein kleiner Schluck Earl Grey Tee mit braunem Zucker gesüßt, wenig Süßholz, dann kommt noch einmal der Lagerfeuerrauch zum Vorschein, der mitgebrachte Plastikmüll wird gleich noch im Lagerfeuer entsorgt, teerige Asche legt sich nieder und verweilt mit einem karamelligen Grundton
Bewertung: Zunächst zeigt sich die volle Ladung Torfrauch in diesem jungen Malt, um bei näherer Betrachtung noch einige schöne Facetten zu offenbaren. Hier hat ein sehr gutes Destillat eine intensive, wenn auch kurze, Reifung erfahren. Wer den normalen ‘‘Machir Bay‘‘ mag, wird diese fassstarke Variante lieben.
“I definitely was attracted to similar things in punk and science. They both depend on a healthy dose of skepticism.” Greg Graffin